Senioren-Union der CDU Kreis Ludwigsburg besucht Würzburg
Bericht von Reinhild Berger
Glanzvoller hätte der Auftakt in die Sommer-Reisesaison 2018 der Senioren-Union der CDU Kreis Ludwigsburg kaum verlaufen können: Bei sonnigem Frühlingswetter startete am Mittwoch, dem 11. April, eine Gruppe unternehmungslustiger Seniorinnen und Senioren zu einem Tagesausflug nach Würzburg, der „Perle am Main“. Nach einer Stunde Fahrt im Komfortbus gab es im Jagsttal in frühlingsgrüner Umgebung eine genüssliche Einstimmung in den Tag: Butterbrezeln, Kaffee und ein Gläschen Sekt weckten die Lebensgeister und steigerten die Vorfreude.
Kurze Zeit später erreichte der Bus schon die inmitten von Weinbergen gelegene Universitätsstadt Würzburg. Hier erwartete die Ausflügler ein reichhaltiges, perfekt organisiertes Kulturprogramm. Der gemütliche Rundgang durch die Altstadt begann auf der Alten Mainbrücke mit ihren barocken Heiligenfiguren. Auf unterhaltsame Weise ließ eine Gästeführerin die Stadtgeschichte anschaulich und lebendig werden. So erfuhren die Reiseteilnehmer, dass die bereits 1130 an dieser Stelle erbaute romanische Steinbrücke im 15. und 16. Jahrhundert erneuert und bis 1886 der einzige Flussübergang blieb. Seit 1990 darf kein Auto mehr über die Brücke fahren – sie ist Fußgänger- und Radfahrer-Revier und gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt. Unter den zwölf Brückenstatuen in menschlicher Gestalt befindet sich auch der Frankenapostel und städtische Schutzpatron St. Kilian, dessen Geschichte zur Legende wurde und eng mit Würzburg verknüpft ist. So trägt auch der berühmte Würzburger Dom den Namen St. Kilian. Doch am Marktplatz zieht zunächst die gotische Marienkapelle mit ihren Sandsteinfiguren von Tilmann Riemenschneider die Besucher in ihren Bann. Die Darstellung von Adam und Eva am Südportal der Kapelle war zu ihrer Entstehungszeit (um 1500) äußerst umstritten: Adam wurde gestaltet als bartloser, schlanker Jüngling mit langen Locken, Evas Antlitz ähnelt einer Marienfigur, ihr Körper ist „unerhört nackt“. Heute sind die Riemenschneider-Figuren so wertvoll, dass die Originale im Museum stehen, am Kirchenportal befinden sich Nachbildungen – doch auch die sind sehr eindrücklich.

 

Dann wartet bereits der nächste Blickfang: im schönsten Sonnenlicht präsentiert sich die prunkvolle, dreigieblige Rokokofassade am Falkenhaus, in dem heute die Touristeninfo und Stadtbücherei untergebracht sind.

 

Doch so sehr wir uns alle heutzutage an den Kleinoden und der Pracht früherer Stilepochen erfreuen – niemals sollte man vergessen, welches Leid der zweite Weltkrieg auch über Würzburg gebracht hat: Erinnerungskultur wird groß geschrieben in dieser Stadt, die noch kurz vor Kriegsende im März 1945 Opfer eines Brandbombenangriffs wurde, bei dem innerhalb von nur zwanzig Minuten nicht nur 5000 Menschen starben, sondern die Innenstadt zu 90 Prozent zerstört wurde. Ein Dokumentationsraum im Rathaus gibt Einblicke und lässt traurige Kapitel der deutschen Geschichte aufleben. Umso größer ist danach wieder die Freude am gelungenen Wiederaufbau der Stadt in den 1950er und 1960er Jahren. Der Altstadtrundgang führt die Gruppe weiter zum Dom St. Kilian, zum Neumünster mit seinem mächtigen Kuppelbau und der aufwändigen Barockfassade sowie dem seitlich gelegenen Lusamgärtlein. Hier lässt sich ein Gedenkstein für Walter von der Vogelweide betrachten, der als bedeutendster, deutschsprachiger Lyriker des Mittelalters gilt – aus heutiger Sicht war er wohl ein Berufsmusiker, der nicht nur Liebeslieder sondern auch Songs zum Zeitgeschehen schrieb und sang. Der Legende nach soll es bei Liebeskummer helfen, Blumen auf den Gedenkstein im Lusamgärtlein zu legen, ein Vogelweide-Gedicht zu rezitieren und die Zeit verstreichen zu lassen: Sobald die Blumen verwelken, vergeht angeblich auch der Liebeskummer. Zahlreiche frische und welke Sträuße belegen, dass die Würzburger Liebeskranken nichts unversucht lassen.

Weiter ging es nun mit einem leckeren Mittagessen inklusive Frankenwein in der Burggaststätte auf der Festung Marienberg, von der aus man gleichzeitig einen grandiosen Blick auf den Main, die Weinberge und die Stadt genießen kann. Gut gestärkt konnte die Reisegruppe nun zum krönenden Abschluss des Würzburg-Besuchs schreiten: zur Führung durch die Würzburger Residenz, seit 1981 UNESCO-Weltkulturerbe und zu Recht „Das Schloss über allen Schlössern“ genannt. In diesem einzigartigen Meisterwerk des Barock- und Rokoko-Baumeisters Balthasar Neumann weiß man nicht, was man mehr bestaunen soll: die architektonische Leistung des 18. Jahrhunderts, die in ihrer Stabilität sogar den Kriegsbomben trotzte, oder die künstlerische Ausstattung vor allem durch den venezianischen Maler Giovanni Tiepolo und den Schweizer Meisterstukkateur Antonio Bossi. Es ist eine Freude, das berühmte, im Krieg tatsächlich unversehrt gebliebene Treppenhaus der Residenz mit seinem großen, freitragenden Gewölbe und dem riesigen Deckenfresko von Tiepolo mit der Darstellung der damals bekannten Welt ausgiebig zu bewundern. Durch den Weißen Saal, Kaisersaal und Gartensaal gelangt man in die Paradezimmer und schließlich in das atemberaubende Spiegelkabinett, das allerdings aufgrund seiner Zerbrechlichkeit nach dem Krieg wieder hergestellt werden musste.

Nach so vielen großartigen kulturellen Eindrücken und Erlebnissen durfte auf der Rückfahrt der gesellige Ausklang nicht fehlen: Bei einem Zwischenstopp wiederum im Jagsttal ließen sich die Ausflügler in der Abendsonne ein Schlückchen Schnaps oder Likör mit einigen Knabbereien schmecken.

Wer jetzt Appetit bekommen hat, seinen Alltag auch einmal mit einer ein- oder gar mehrtägigen, perfekt organisierten Reise in netter, geselliger Atmosphäre zu bereichern, ist herzlich eingeladen, am Reiseprogramm der Senioren-Union der CDU teilzunehmen! Auch Nicht-Mitglieder sind willkommen. Ausführliche Informationen zu Reisezielen, Terminen, Preisen gibt es im Internet unter www.b-travel-touristik.de . Oder schreiben Sie eine Mail an info@b-travel-touristik.de. Gerne können Sie sich auch telefonisch bei Thomas Bischoff (07142) 739363 oder Renate Scheidl (07141) 661513 informieren.

 

Reinhild Berger, 12. April 2018